Mithilfe von Prototypen kann der Großteil eins interaktiven Systems dargestellt und im Anschluss analysiert werden (siehe z.B. DIN EN ISO 9241-210 (2020)). Durch das Feedback und die hieraus gewonnenen Erkenntnisse können Konzepte bei Bedarf verbessert werden. Dadurch sinkt das Risiko einer Fehlentwicklung.
Auf der Zielgeraden angekommen, wird die Anwendung nun konkret, den Nutzerbedürfnissen entsprechend, gestaltet und ein Prototyp gebaut. Hier werden die Kriterien aus der Personas Stories Map umgesetzt.
Im Anwendungsbeispiel wird ein einfacher computerbasierter Prototyp verwendet. Mit dem Startbildschirm beginnend, werden dabei verschiedene Ansichten der App und ihrer Navigation dargestellt.
Abbildung 1 Start der App
Links ist in Abbildung 1 die Startansicht der App zu sehen, rechts die Ansicht welche sich nach dem Anwählen von „Neuer Scan“ öffnet.
Abbildung 2 Schritte nach dem Scannen
Anschließend wird in Abbildung 2 links die Ansicht nach dem Einscannen dargestellt. Hier kann zum Beispiel noch der Ausschnitt verändert oder das Dokument abgespeichert werden. Rechts zeigt die Ansicht nach dem erfolgreichen Abspeichern des Dokuments.
Low-Fidelity und High-Fidelity
Allgemein werden Prototypen nach dem Grad der Genauigkeit unterschieden.
Low-Fidelity-Prototypen sind schnell und kostengünstig zu erstellt und benötigen keine besonderen Vorkenntnisse. Sie sind gut geeignet, um Ideen zu vermitteln und weiterzuentwickeln. Durch die niedrige Einstiegshürde können alle Beteiligten unkompliziert eingebunden werden. Die grafische Gestaltung ist dabei nachrangig, es geht vor allem um die ersten Schritte bei der Entwicklung und dem Erarbeiten einer Struktur. Beispiele: Mindmaps, Klebezettel und Papierskizzen
High-Fidelity-Prototypen sind interaktive Prototypen und grafisch relativ detailliert. Sie werden oft mit Prototyping-Software erstellt. Der Look & Feel kommt der zukünftigen Anwendung schon sehr nahe.
Beginnen Sie immer mit einem handgezeichneten Low-Fidelity-Prototypen, denn nur so ist gewährleistet, dass Prototypen auch einfach verändert oder gar verworfen werden. Umso mehr Aufwand in einen Prototypen gesteckt wurde, desto stärker wird der Prototyp gegen Änderungen verteidigt werden. Aber das Ziel des Prototypen ist gerade die gemeinsame Diskussion und die einfache Verbesserung und nicht die Darstellung der finalen Version.
Durch die anschließende, detaillierte Ausarbeitung (High-Fidelity-Prototypen) können notwendige Detailverbesserungen erkannt und anschließend erste Tests mit realen Nutzern durchgeführt werden.